Session 9: Ankunft in Kesselberg

Die Gruppe läuft zusammen mit Ascher Steinschwarm in Kesselberg ein. Noch bevor sie von Bord gehen beschließen sie sich aufzuteilen und so begleiten Ala, Belegar, Langdo und Tena den exzentrischen Geschäftsmann in ihre Unterkunft, während Hisk, Herbann und Petro zusammen mit dem geschundenen jungen Matrosen Gadomir und einer Portion Opium ihre Nachforschungen beginnen. Ankommen in der “Suffstube” bemerken die drei Abenteurer relativ schnell, dass Ascher ein merkwürdiges Verhältnis zur recht männlich wirkenden Schankdame zu pflegen scheint. Die bärtige Dame, die sich selbst Herrfrau nennt, nimmt die Gruppe in Empfang und kümmert sich um die Versorgung des leiblichen Wohls, während Hisk zusammen mit seinem Gefolge ebenfalls die Taverne betritt. Hinter dem Tresen beginnt es zu rumpeln und die Gruppe ist reichlich verwundert, als sie einen Goblin in der Küche erspähen, der sich um die Zubereitung ihrer Speisen zu kümmern scheint. Da Hisk nicht mit dem Rest der Gruppe in Verbindung gebracht werden will, befiehlt er Herbann und Petro sich in die Stadt zu begeben um Masken für das Kellerkesselfest zu erstehen. Er selbst verbleibt jedoch in der Taverne und gesellt sich an einen freien Platz zu einer ausladenden weiblichen Gestalt namens Helena um Informationen zu erlangen. Er gibt sich dabei als Frando, einen Kauffmann aus und schafft es durch allerhand Schleimereien ihre Gunst zu erlangen. Helena befinde sich gerade im Training für das anstehende Wetttrinken beim großen Kesselanstich und scheint als “Helena die Helle-Vernichterin” eine bekannte Persönlichkeit ihrer Disziplin zu sein. Angesprochen auf die lokale Opiumszene nennt sie ihm den Namen dreier Etablissments: Die Clebronn Höhle, Das Räucherhäuschen und die Schattenoase. Während die ersten beiden durch die lokalen Behörden geduldet seien, handle es sich bei der Schattenoase um eine verbotene Organisation, die ständig in wechselnden Lokalitäten gastiert um nicht hochgenommen zu werden. Angeblich habe Wilbog, der Goblinkoch, Verbindungen zu Mitgliedern der Schattenoase.

Während Hisk genug von Helena gehört hat, verabschiedet sich am Nachbartisch Langdo um seinem wissbegierigen Neigungen nachzugehen und die berühmte Kesselberger Stadtmauer zu untersuchen. Bevor Tena, Belegar und Ala mit einigem zeitlichen Abstand die Suffstube verlassen um die Stadtwache aufzusuchen, führen sie noch diverse Gespräche mit den übrigen Gästen der Taverne. Althaea trifft dabei auf Aria eine aufgelöste druidische Journalistin aus Artania, die ihr totes Riesenwiesel in den Armen wiegt. Sie habe in einer lokalen Kleinbrauerei einen Bericht für die artanische Stadtzeitung anfertigen sollen, wobei ihr tierischer Begleiter durch goblinische Gastarbeiter zu Tode gekommen sei. Die grünen Ganoven hätten das arglose Wiesel mit alkoholischen Getränken dermaßen abgefüllt, dass es letzte Nacht verstarb. Da es der Druidin nach Rache dürstet bittet sie Ala darum den Goblins den gleichen Schmerz beizubringen, den sie durch den Tod ihres Begleiters spüren muss. Hisk versucht unterdessen über den Hintereingang die Küche aufzusuchen. Urplötzlich überkommt ihn jedoch ein magisches Gefühl der Betörtheit. Er geht zurück in die Taverne und fühlt sich plötzlich einem Zimmer im ersten Stock ganz hingezogen. Dort angekommen stolpert er einem halbnackten Zwerg in die Arme, der es eigentlich auf Helena abgesehen hatte. Als Hisk nicht von ihm ablassen kann, wird er unsanft aus dem Zimmer geworfen und beschließt der Wirtin seinen Liebeskummer zu klagen.

Nachdem sich Hisks gebrochenes Herz auf magische Weise wieder beruhigt begibt er sich in die Küche um das Gespräch mit Wilbog zu suchen. Er erfährt, dass das Opium Monopol in Kesselberg derzeit in der Hand vom Stadtratsmitglied Valerion liegt, der aber auch einige Schläger beschäftigt um seine Position zu verzeidigen. Dessen Opium sei aber qualitativ minderwertig, weshalb viele auf die Schattenoase zurückgreifen würden. Wenn Hisk wolle, könne Wilbog aber ein Treffen mit dem Betreiber der Schattenoase, Narathos, arrangieren.

Der Elf hat genug gehört und versucht wieder zu Herbann und Petro am Marktplatz zu stoßen. Dort angekommen erblickt er die beiden wie sie auf der Flucht vor einer Kesselberger Wache quer über den Stadtplatz sprinten. Er beginnt die Verfolgung, schafft es jedoch nicht zu seinen flinken Freunden aufzuschließen…

Belegar, Tena und Ala treffen unterwegs wieder auf Langdo, der gerade die Stadtmauer untersucht und dabei herausfindet, dass sie mit Stahlarmierungen durchzogen ist, die dem kheronischen Stahl in Belegars Großschwert von Arthun sehr ähnelt. Sie werden von einer Wache angesprochen, der sie ihr Problem mit der Überführung der befreiten Prostituierten schildern. Allerdings weist sie diese auf sehr unfreundliche Weise ab und die Gruppe bemerkt schnell, dass die Kesselberger Wächter wohl nicht sonderlich gut auf die Artanische Stadtwache zu sprechen sind . Von einer etwas gastfreundlich gesinnteren Wache, bekommen sie aber den Tipp die Dienststelle am Marktplatz aufzusuchen, da man ihnen dort vielleicht besser weiterhelfen könne.

In der Station am Marktplatz treffen die Drei auf den Wächter Griffit, der sie für ein Gespräch zur Seite nimmt. Als die Gruppe von ihrem Vorhaben erzählt unterbreitet er ihnen ein Angebot. Griffit stammt ursprünglich direkt aus der Stadt Artania und wurde von seinem Schicksal nach Kesselberg geführt. Seit jeher missfällt ihm die Unfähigkeit und Desorganisation der hiesigen Wächter. Doch derzeit scheint es Hoffnung zu geben. Berichte über die Missstände haben mittlerweile den Stadtrat erreicht und aktuell gibt es erbitterte politische Debatten darüber, ob die Wächter durch die Artanische Stadtwache abgelöst werden sollen. Besonders der einfältige Teil der Bevölkerung (aus dem auch ein Großteil der Kesselberger Wächter stammt) und lokale nationalistische Konservative stemmen sich aber vehement gegen das Vorhaben.

Leider ist auch der Bürgermeister Alfons Vorzensius stark vernebelt, da seine Tochter Gerunde mit dem Sohn von Waldemar, dem Anführer der Kesselberger Wächter, anbandelt. Da Alfons seine geliebte Tochter nicht verletzen möchte, plappert er ihr unreflektiert alles nach und wird vermutlich auch bei einem Referendum gegen die Artanische Stadtwache stimmen. Scheinbar ist es eine ungeschriebene städtische Tradition, am letzten Abend vorm Kellerkesselfest Abstimmungen über wichtige politische Entscheidungen abzuhalten von daher muss der Bürgermeister schnell zur Vernunft gebracht werden.

Tena, Ala, Belegar und Langdo willigen ein und bekommen von Griffit den Tipp über Gerunde an ihren Vater heranzukommen. Bevor sich die Gruppe jedoch abermals in die undurchsichtige Welt der Politik einmischt, wollen sie den Tempel besuchen um Tenas Flügel wiederherzustellen. Die Kirche Elifs ist ein imposantes Bauwerk, dessen Fassade von allerhand Zahnrädern und technischen Apparaturen geziert wird. Am Altar im Inneren treffen die Abenteurer auf eine weißhaarige Priesterin. Die hohe Geistliche erklärt der Gruppe, dass man mit Hilfe eines Rituals um Elifs Gunst bitten könne. Für die Wiederherstellung von Tenas Federkleid werde aber einiges an Gefieder von Nöten sein und der Kirche müsse ein nicht unerheblicher Obolus von 500 Goldstücken zu Teil werden. Als sie zur Begründung für die saftigen Preise irgendetwas von einer Prophetin faselt, die vorher vorbereitet werden müsse, wird Langdo stutzig. Um Licht ins Dunkle zu bringen, bittet die Priesterin die Gruppe ihr in den Keller zu folgen. Die vier gelangen in einen Raum in dessen Mitte ein gläserner Käfig die Gebeine einer Frau umhüllt. Wie die Gruppe erfährt, benötigt man für die Durchführung von Elifs Ritualen die Energie einer sogenannten Prophetin. Die zumeist jungen Mädchen werden durch die Priesterinnen aufgespürt und in den Mauern des Tempels auf die Erfüllung ihres Schicksals vorbereitet. Wenn sie reif genug sind, nehmen sie ihren Platz im gläsernen Gefängnis ein und stellen ihre Energie für Beschwörungen und Rituale zur Verfügung, bis sie schlussendlich aufgebraucht sind und versterben. Da das Mädchen scheinbar keinerlei Angst vor ihrem Schicksal zu haben scheint, sieht sich die Gruppe nicht in der moralischen Verantwortung etwas gegen diese heilige Praktik zu unternehmen. Und so verlassen sie den Tempel, während die Priesterin mit den Vorbereitungen für das Ritual beginnt.

Die Gruppe kehrt zum Marktplatz zurück und versucht bei Finwick dem lokalen Taubenhändler genug Federn für Tena zusammenzubekommen. Sie betreten den Laden des kauzigen Gnoms und kaufen ihm 50 Tauben für insgesamt 25 Goldstücke ab, verschweigen dabei jedoch die Absicht aus derer sie die Tiere erstehen. Auf der anderen Seite des Platzes werden unterdessen Herbann und Petro auf Höhe der Wachstation von einem Kesselberger Wächter zu Fall gebracht. Hisk leitet einen stümperhaften Befreiungsversuch ein und lässt dafür einige Schweine frei um für eine Ablenkung zu sorgen. Als er eine der Säue mit einem Dolch aufstachelt,  beginnen die Tiere wie wild durch die Straßen zu stürmen und mähen dabei alles über den Haufen, was ihnen im Weg steht. Die Wachen lassen sich davon aber nicht beirren und sperren Herbann und Petro in die Arrestzelle der Wache. Ala, Belegar, Langdo und Tena verlassen währenddessen den Taubenhändler und beginnen mitten vor seinem Laden die wehrlosen Vögelchen zu schlachten um an ihre Federn zu kommen. Als Hisk seine Kameraden bei ihrem makabren Unterfangen bemerkt, berichtet er ihnen von seinem Missgeschick. Belegar und Ala begleiten ihn daraufhin zur Wachstube und versuchen Griffit in ein Gespräch zu verwickeln um Zeit für eine Befreiung zu schinden. Sie erfahren von ihm, dass es in Kesselberg derzeit ein großes Problem mit Kinderarbeit zu geben scheint. Zwar habe Herban nichts geklaut, aber die Wächter wollen trotzdem genauer nachforschen ob er Petro nicht zum Diebstahl angestiftet habe. Belegar bietet Griffit seine Hilfe mit den beiden vermeintlichen Dieben an, während sich Hisk abermals völlig erfolglos an der Ablenkung der Wachen versucht.

Bevor Tenas Flügel wiederhergestellt, das Opium-Monopol von Valerion untersucht, die lokalen Netzwerke der Kinderarbeit aufgedeckt und die Abstimmung im Stadtrat beeinflusst werden können müssen alle Gruppenmitglieder erst mal wieder auf freiem Fuß sein. Stellt sich bloß die Frage, wie man das anstellen soll…

Getroffene Personen