Die Gruppe kommt nach einem kurzen Abstieg in einen Raum mit fünf Wasserbecken, die wie Brunnen aussehen. Daneben liegen die Leichen einiger Kobolde, die ähnlich aussehen wie die zwei aus der Kanalisation unter Themar, doch die Leichen der Kobolde weisen kaum Spuren von körperlicher Gewalt auf. Es liegt ein schwefelähnlicher Geruch in der Luft, als die Gruppe die Becken und den Raum genauer untersucht. Einige von ihnen scheinen trüb zu sein und warmer Wasserdampf steigt von ihnen empor, wieder andere sind erkaltet und führen kristallklares Wasser. Im hinteren Bereich des Raumes ist eine Tür zu sehen, die magisch versiegelt ist. Neben ihr befindet sich eine Art Säule, in der mehrere Einkerbungen darauf hinweisen, dass dort etwas eingeführt werden kann.
Die heiligen Zisternen
Armara offenbart, dass es sich bei diesem Raum um die heiligen Zisternen Gorstuks handelt, die von den Priesterinnen für Läuterungsrituale genutzt wurden. Hinter der Tür befindet sich der Ort der Priesterweihe, doch dieser ist seit Jahrzehnten verschlossen. Armara gehörte zu den letzten Priesterinnen die dort Gorstuks Ehre empfangen durften. Als die Gruppe den Raum untersucht erheben sich aus den Zisternen plötzlich Klagegeister, deren Schemen durch den Raum schweben und immer wieder für einen kurzen Moment verschwinden als sie in die Becken eintauchen. Sie versuchen mit den Geistern zu sprechen, doch ihnen wird nicht geantwortet. Hisk hat eine Idee er will sehen wie die Zisternen auf die Feinde reagieren und schneidet einem der Kobolde einen Finger ab und wirft ihn ins Wasser. Die Geister werden ungehalten und einer von ihnen taucht mit einem großen Plätschern tief in das Becken hinab. Doch Langdo schafft es die Situation zu beruhigen und nutzt seine Magierhand um den Finger wieder unbeschadet an die Oberfläche zu befördern. Farhiya, Belegar und Armara untersuchen die Tür währenddessen etwas genauer und als Farhiya die Tür berührt leuchtet der Kristall in ihrem Gesicht hell auf und ein Energiestrahl trifft Aramara frontal, die an Ort und Stelle versteinert. Eine ruhige, aber doch bestimmte und dunkel hallende Frauenstimme erklingt…

„Ich spüre die Sehnsucht nach Harmonie, Einigkeit und Frieden in eurem Herzen junge Zwergin. Doch kennen tue ich euch nicht. Das scheinbar reine Herz hat mich bereits einmal betrogen… Bringt mir die verlorenen Seelen in der richtigen Folge zurück, auf das sie Ruhe finden mögen. Sie mussten heute abermals Blut vergießen um mich zu schützen. Oder seid ihr hier um zu Ende zu bringen was er begonnen hat? Dann findet hier den Tod…“
Der Gruppe ist klar, dass sie ein Rätsel lösen müssen um weiterzukommen und als sich an Stelle der Tür eine Art Portal öffnet ist ihnen auch klar, dass sie die Geister hindurch führen müssen um sie zurück zur Göttin zu bringen. Im hinteren Bereich des Raumes befinden sich sieben Steintafeln, deren Form perfekt in die Einkerbungen an der Säule passt. Was der Gruppe auch auffällt: Genau sieben Geister streifen durch die heiligen Zisternen. Stellt sich bloß die Frage was die korrekte Reihenfolge ist. Sie studieren die Steintafeln und deren Inschriften genau. Fjelm, Raingard, Isedor, Erwan, Debomir, Elebor und Nabuk. Sie alle stammen aus Dörfern und Städten der nördlichen Zunge und scheinen schwere Schicksale in einem Krieg erlitten zu haben. Doch weder ihre Rasse, noch die Zeitpunkte zu denen sie fielen oder die Umstände ihres Todes scheinen der Schlüssel zu sein. Die Geister flüstern unterdessen: „Krieg war nie die Lösung“, doch auch das reicht der Gruppe noch nicht um der Lösung näher zu kommen. Erst als sie durch Zufall bemerken, dass die Anfangsbuchtstaben der Namen hell aufleuchten als sie die Steintafeln einführen, kommen sie auf die Lösung des Rätsels. F-R-I-E-D-E-N. Mit jeder Tafel an der richtigen Position begibt sich der dazugehörige Geist durch das Portal und als der Letzte, Nabuk aus Ornestat, durch die Tür tritt verschwindet das Portal und die Tür öffnet sich.
Der Ort der Priesterweihe
Im nächsten Raum findet die Gruppe üppig gestaltete Wandbilder die Gorstuks Lebensgeschichte zeigen:
- Gorstuk als junge Frau: Gorstuk wird in einer Szenerie gezeigt in der sie ihrem Vater beim Ernten hilft. Im Hintergrund üppige Weinberge und Obsthaine.
- Gorstuk als Novizin: Gorstuk wird bei Studien der Magie in einer Akademie gezeigt, wie sie gerade das verwundete Bein eines Soldaten heilt und dabei eine einsame Träne weint.
- Gorstuk als Vermittlerin: Man sieht Gorstuk zwischen zwei Fronten an einem Tisch. Die Arme ausgebreitet so als wolle sie die Gruppen auseinanderhalten. Die eine Seite trägt üppige Rüstungen und schwenken das Banner Kherons. Dem gegenüber: Eine Gruppe von Bauern in minderwertigen Rüstungen mit schlechter Bewaffnung. Sie sehen verbraucht aus und deuten auf ein versiegeltes Schriftstück auf dem Tisch. Darauf zu sehen: Das Banner Artanias.
- Gorstuk als Sanitäterin: Anhänger der nördlichen Zunge bekriegen sich gegenseitig. Auf der einen Seite schwenken Nordmänner das Banner Artanias auf der anderen Seite das von Kheron. Gorstuk befindet sich dazwischen und bindet das verwundete Bein eines Soldaten ab.
- Gorstuks Verzweiflung: Die Schlacht ist vorüber. Gorstuk kniet inmitten von Leichenbergen. Sie klagt jämmerlich und schreit vor Wut und Traurigkeit und über alledem weht das Banner Artanias.
- Gorstuks Pilgerweg: Gorstuk läuft mit Proviant bepackt durch einen Schneesturm einen Berg hinauf, sie sieht niedergeschlagen aus, fast so als wäre sie innerlich tot.
- Gorstuks Versteinerung: Gorstuk wird in Form ihrer Statue gezeigt. Die Arme weit ausgebreitet mit Blick über den Norden. Die Welt wirkt zusammengestaucht. Rechts die Städte Themars, Links der äußerste Zipfel der nördlichen Zunge. Und in der Mitte: Artania.

Die gleiche Statue Gorstuks findet sich auch im Raum der Priesterweihe wieder. Aus ihren Augen fließen Tränen, die zwei Becken mit Wasser füllen. Die Gruppe untersucht die beiden Becken und stellt fest, dass wie bei den Zisternen eines der Becken fast schon brodelt und heißer Wasserdampf von ihm aufsteigt. Das andere Becken ist hingegen kalt. Farhiya streicht mit ihren Händen durch das klare Wasser und in den Wellen kann sie schemenhaft die Prophezeiung erkennen, dass sie Altharion töten wird. Hisk, Langdo und Belegar suchen den übrigen Raum ab und erkennen eine kleine Öffnung an der Decke, sowie leicht Wassereinbrüche an der östlichen Wand, doch zur weiteren Untersuchung fehlt ihnen die Zeit. Belegar entdeckt eine junge Frau die hinter der Statue kauert und davon spricht, dass sie ihre Göttin verraten habe und Altharion hineingelassen habe. Der Zwerg versucht sie zu beruhigen, doch als er näher herantritt um mit der Frau zu sprechen, verwandelt sie sich plötzlich einen Sukkubus und breitet ihre Flügel aus.
Kampf gegen die Succubi



Das weinerliche Gesicht der vermeintlichen Anhängerin Gorstuks verwandelt sich in die infernalische Schönheit Fiora, deren Krallen ebenso scharf daherkommen wie ihre Zunge. Sie umgarnt Belegar und ruft ihre Schwestern Veara und Aurora zur Unterstützung. Doch nicht beide scheinen Blutsgeschwister von Fiora zu sein. Während Aurora eine ebenso verführerische Aura besitzt, besticht Veara eher mit ihrer abschreckend grässlichen Fratze, die sich alsbald auf die Gruppe stürzt. Langdo bestimmt den Verlauf des Kampfes entscheidend. Er wirkt „Verbannung“ auf Fiora, die mit einem Knall in ihre Hölle zurückgeschickt wird. Aurora geht als erstes zu Fall, dicht gefolgt von Veara, die sich langsam über den Boden in Richtung des Brunnen schleift um sich aus dem Staub zu machen. Doch Langdo gelingt es das Wasser zu vereisen und entkräftet lehnt sie sich an den steinernen Rand und erwartet ihr Schicksal. Fiora kehrt zurück als ihre Schwestern bereits gefallen sind, doch ohne Unterstützung ist sie chancenlos. Verzweifelt versucht sie die Gruppe zu verspotten und wirft ihnen vor nur Tod und Verderben auf ihrem Weg zu hinterlassen ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben was sie den Menschen antun. Schlagartig wechselt sie durch verschiedene Gestalten, zuerst Hendry, der Bergarbeiter der vom Zyklopen niedergemetzelt wurde. Dann Herban, Herrfrau und zuletzt Petro. Doch es bleibt keine Zeit zu fragen was sie damit meint und die Gruppe verpasst ihr den Todesstoß. Farhiya wendet sich Veara zu, die immer noch neben dem Brunnen kauert und frägt sie wer sie in Gorstuks Heiligtum gelassen hat. Veara spuckt Blut vor ihre Füße, zieht ihre Mundwinkel ein letztes Mal zu einem verzerrten Grinsen nach oben: „Ihr kennt ihn…“. Die Gruppe durchsucht sie und findet einen Brief der auf Abyssisch geschrieben wurde. Nur die Unterschrift ist leserlich: Tarnarok. Veara weiß dass sie hier nicht lebend rauskommt und hinterlässt eine letzte kryptische Nachricht. „Es gibt sogar Personen die nicht davor zurückschrecken, mächtige Männer wie Tarnarok zu betrügen.“ Ein letzter beherzter Stich, dann verstummt sie. Hisk, der eine Affinität zu Kampftrophäen besitzt, sammelt vier Succubushörner auf und ein weiteres Mal ertönt Gorstuks Stimme: „Ihr habt euch meiner würdig gezeigt und Gnade an den verlorenen Seelen walten lassen, die heute abermals für mich kämpfen mussten. Friede sei mit euch, aber um den Frieden zu verteidigen muss Blut fließen. Ob im Kampfe oder als Märtyrer.“ – Plötzlich ertönt ein Knall und Erschütterungen breiten sich aus – „Hört was sie mir antun! Ich kann sie nichtmehr lange aufhalten… Schnell!“ Ein Durchgang öffnet sich im östlichen Teil des Raumes und heiße Luftströme schlagen der Gruppe entgegen.
Das versiegelte Portal
Rasch offenbart sich der Grund für die Erschütterungen und die heißen Luftmassen. Ein Lavastrom bahnt sich seinen Weg durch das Höhlensystem und bedroht die unterirdischen Wasservorkommen, doch sein Ursprung scheint nicht natürlich zu sein. Drei steinerne Plattformen und zwei magische Barrieren trennen die beiden Flüsse davon miteinander zu verschmelzen. Der Blick der Gruppe richtet sich auf das Ende der Passage: Ein Portal in etwa 30 Meter Entfernung. Der Weg dorthin ist beschwerlich. Zwei Mal müssen sie den Lavastrom überqueren um über die steinernen Plattformen das Ende zu erreichen. Belegar wagt es als Erster. Ohne Probleme und vor allem ohne Furcht vor der Lava springt er bis kurz vors Portal. Der Rest der Gruppe entscheidet sich für einen sichereren Weg. Sie nutzen Langdos „Ring des Wasserlaufens“ und schaffen es zu Belegar aufzuschließen. Gemeinsam versuchen sie das Portal zu nutzen, doch nichts geschieht. Und plötzlich sind sie nur noch Statisten in einem Kampf zwischen den Elementen. Über einen der Lavaströme bewegt sich ein mächtiges Konstrukt, das von Arnitiumkristallen überzogen ist. Über drei Meter ragt es in die Höhe, seine Augen schimmern bläulich und jede Bewegung wirkt einstudiert. Langsamen Schrittes watet es zielstrebig durch die Lava und beachtet die Gruppe kaum. Seine Aufmerksamkeit gilt zwei Wasserelementaren, die sich vor den Augen der Gruppe aus dem Wasser erheben. Langdo vergrößert einen der Elementare in der Hoffnung sie würden die Gruppe vorm sicheren Tod bewahren, aber die Hoffnung verfliegt als das Arnitiumkonstrukt mit einem Schlag beide Elementare zerschmettert. Die Gruppe steht mit dem Rücken zur Wand…




