Session 12: Tarnaroks Angebot

Aufgewühlt durch das Aufeinandertreffen mit dem gefürchteten Elfenmagier macht sich Verunsicherung an Bord breit, da die Gruppe erst deutlich später als Tarnarok auf der Arche eintreffen wird. Doch bevor die Gruppe sich einer quälend langen Nacht des Wartens und der Grübelei hingibt, beschließen die vier den verbleibenden Abend an Bord sinnvoll zu verbringen. Hisk macht sich auf den Weg um Aschers Kabine nochmals genauer zu durchsuchen und findet neben einer langen Liste an teils gesellschaftlich hoch angesehenen Geschäftspartnern abstruse Instrumente zur sexuellen Lustgewinnung von denen er sich einige unter den Nagel reißt. Ala zieht sich unterdessen in ihre Gemächer zurück um mit Solena in Kontakt zu treten. Da sie dieses Ritual bisher noch nie durchgeführt hatte verlässt sie sich für die Beschwörung allein auf ihre Intuition und es gelingt ihr Solenas Präsenz in ihren Verstand eindringen zu lassen. Auf die Sorgen Alas hat die Naga jedoch nur kryptische Antworten und so weist sie ihren Schützling an, ihren Weg weiterzuverfolgen, da sie auf die Unterstützung der Arche bauen könnte und in größter Not, stets von ihrer Schwester Solara gefunden werden könne.

Verschwörung an Bord


Schlagartig wird die Gruppe aus ihren Aktivitäten gerissen, als ein grässliches Stöhnen aus dem Rumpf des Schiffes ertönt. Ala, Belegar, Langdo und Hisk finden sich zusammen und beschließen in Erwartung des Schlimmsten gemeinsam die Ursache zu erforschen. Sie treten die Tür zum Quartier ihrer Besatzung ein und platzen mitten in eine Traube von Kindern, die sich rund um ihren Aufpasser Björn versammelt haben, der ein gebrechliches Kind in seinen Armen hält. Die Kinder berichten davon, dass der Junge namens Fridolin kurz zuvor eine Flüssigkeit aus einem der Fässer zu sich genommen hatte und kurz darauf zusammengebrochen sei. Die Gruppe beschließt den desolaten Zustand des Jungen durch die an Bord befindliche Krankenschwester untersuchen zu lassen. Hisk und Ala begleiteten Fridolin und den zartbesaiteten Björn in die Gemächer der Heilerin, wo das Kind für weitere Untersuchungen auf einer Trage platziert wird.Langdo beschwört unterdessen seine Magiehand um eine kleine Phiole der durchsichtigen und zähflüssig wirkenden Flüssigkeit zu entnehmen und sie einer genauen Sichtprobe zu unterziehen. Nach detaillierter Begutachtung stellt der Magier aber fest, dass er für eine genaue Bestimmung der Substanz weitreichendere Testungen durchführen muss und die Rahmenbedingungen für derlei Diagnostik unter Deck nicht gegeben sind. Trotz großer Skepsis stemmt der furchtlose Belegar das Fass daraufhin in die Luft um es an Deck zu bringen. Die Krankenschwester stellt bei Fridolin eine weitreichende Verätzung des Mund und Rachenraumes fest. Der gesamte Speistrakt scheint durch die Flüssigkeit zersetzt zu sein und als sie ihre Ergebnisse gerade mit den Anwesenden teilen will, schießt plötzlich eine Fontäne aus Blut und Gedärmen aus dem Jungen. Er erliegt an Ort und Stelle seinen Verletzungen. Hisk und die Krankenschwester können sich gerade noch wegducken, doch Ala bekommt einige der ätzenden Innereien ab und spürt wie sich die Säure in ihre Haut frisst. Sie hebt ihren Blick und blickt auf Björn der unter brennendem Schmerz seine Hände vor seine völlig verätzte Gesichtshälfte hält. Völlig aufgelöst durch die Intensität und Unvorhersehbarkeit der Ereignisse erleidet die Krankenpflegerin einen Nervenzusammenbruch, da sie in der Vergangenheit noch nie mit dem Tod konfrontiert war und lediglich für Aschers Schönheitskorrekturen verantwortlich war. Ala kümmert sich um den unter Schock stehenden Björn und versorgt seines Gesichtswunden, bevor sie die grausige Szene in der Krankenstation verlassen um wieder etwas Ruhe zu finden. An Deck hat Langdo mit seinen Analysen begonnen und stellt dabei fest, dass die Flüssigkeit nicht nur in Wasser unlöslich, sondern auch höchst entzündlich ist. Innerhalb der Gruppe macht sich eine leise Vorahnung breit, dass sich eine derartige Substanz nicht ohne Grund unter der Ladung befinden kann und alle stellen sich die Frage: Woher stammt das ominöse Fass? Eine Frage, die Borin eventuell beantworten kann, weshalb die vier den Kapitän zu ihrer Diskussion hinzuziehen. Durch den Steuermann erfahren sie, dass Ladungsfässer an ihrer Unterseite über eine Herkunftskennzeichnung verfügen. Belegar hievt das Fass erneut in die Luft und die Gruppe erkennt das allzu vertraute Wappen der artanischen Stadtwache, was auf den ersten Blick so gar keinen Sinn ergeben will. Borin kehrt wieder zurück ans Steuer während sich die Abenteurer darauf verständigen, das Fass von Bord zu befördern. Hisk lässt es sich aber nicht nehmen und zapft sich eine kleine Menge der Flüssigkeit für alle Eventualitäten ab, bevor Belegar mit einem stabilen Wurf den Bottich über die Reling pfeffert. Die Frage nach dem Ursprung des Fasses lässt der Gruppe aber keine Ruhe und so beschließen sie das gesamte Schiff nochmal auf den Kopf zu stellen um zu untersuchen ob sich noch weitere potentielle Gefahrstoffe an Bord befinden. Hisk kehrt in die Krankenstation zurück um den Leichnam von Fridolin abermals unter die Lupe zu nehmen. Dabei offenbart die Prüfung der sterblichen Überreste eine überraschende Erkenntnis: Bei dem Jungen handelt es sich in Wahrheit um einen als Kind getarnten Halbling. In weiser Vorahnung begibt sich der gebieterische Elf zu den Kindern unter Deck und lässt sie in Reih und Glied vor sich antanzen. Bei der Durchsicht seiner scheinbar minderjährigen Schützlinge springt ihm ein weiteres verdächtig aussehendes Kind in die Augen und unter Androhung von Gewalt gesteht Pitomin seine halblingischen Wurzeln. Hisk schleift den Halbling vor die versammelte Crew und berichtet den Kindern in einer flammenden Rede von der Verschwörung an Deck. Pitomin wird mit Hass überschüttet und Petro sieht sich sogar dazu eingeladen, den wehrlosen Halbling zu stiefeln. Hisk schleift Pitomin daraufhin an Deck, wo er vor versammelter Mannschaft gesteht, dass er und Fridolin Auftragsmörder aus Kesselberg seien. Sie hätten von Valerion die Mission erhalten, sich auf Aschers Schiff einzuschleusen um es mit der Netherium genannten Substanz in Brand zu stecken. Als sie jedoch feststellten, dass die Fregatte nichtmehr unter Aschers Führung segelt, hätten sie keinerlei Ambitionen gehabt, ihr Attentat durchzuführen. Der Tod Fridolins sei lediglich eine Verkettung unglücklicher Ereignisse gewesen und man möge Gnade walten lassen. Doch ohne den Hauch einer demokratischen Abstimmung, bringt Hisk in seinem überheblichen, herrischen Naturell sein Urteil vor: Da langsam die Nacht hereinbricht und die Abenddämmerung eine dichte Nebelwand mit sich bringt, soll Pitomin dem Schiff als Gallionsfigur dienen und vor drohenden Gefahren warnen. In Ermangelung einer Wahl willigt er ein und wird prompt als lebende Alarmglocke an den Bug des Schiffs geschnallt.

Es ist spät geworden und die Gefahr durch die an Bord befindlichen Attentäter ist fürs erste gebannt. Während sich Belegar und Hisk in ihre Gemächer zurückziehen, versammelt Langdo die Kinder an Bord um sie zu unterrichten. Doch alsbald wird ihm bewusst, dass er es bis auf einen äußert gebildeten Jungen namens Erich, nicht gerade mit der Bildungselite zu tun hat. Ala  entscheidet sich unterdessen die Gesellschaft Borins zu suchen. Die beiden führen ein angeregtes Gespräch und die junge Sonnenelfin durchsucht ihre Taschen nach der kristallklaren Sphäre die sie einst in Dimwurs Hütte nahe Anderwasser fand. Als sie in die makellose Oberfläche blickt, spürt Ala wie sie ein Gefühl von Geborgenheit überkommt. Ihr Blick versinkt immer tiefer in eine Vision ihrer Kindheit und sie kann erkennen wie sie vor einem Haus neben ihrer Mutter steht. Doch ehe sie herausfinden kann, was die Projektion ihr zeigen will verschwindet die Szenerie und sie blickt wieder in die Leere der Sphäre. Borin möchte ebenfalls die Magie erleben und bekommt von Ala die Kugel gereicht. Minutenlang stöhnt er das Wort Erika vor sich hin und wirkt dabei fast als würde er sexuell erregt werden. Auch seine Illusion findet alsbald ein Ende und so verbringen die beiden nachdenklich, aber auch glücklich den restlichen Abend neben dem Schiffsruder.

Ankunft auf der Arche


In den Morgenstunden verspürt Hisk einen ordentlichen Druck auf dem Kessel und beschließt an der Reeling seine angestaute Blase zu entlasten. Völlig unverhohlen entleert er sich auf Pitomin, der aus seinem Schlaf aufschreckt und lauthals “Land in Sicht ruft!” Der Nebel ist aufgeklart und die morgendlichen Sonnenstrahlen lassen in der Ferne erkennen, wie das Arche Schiff auf eine überwucherte Insel zusteuert. Geweckt von Pitomins Rufen findet sich die Besatzung am Oberdeck ein. Sie blicken gebannt in Richtung der Insel, als sie von einen Moment auf den anderen nur noch die Weiten des Ozeans erkennen können. Ungläubig reiben sie sich ihre Augen, aber nur wenige Sekunden später erscheint ein gleißender Strahl, der alle für Sekunden erblinden lässt. Als sich ihre Lieder wieder öffnen, steuert das Schiff mitten durch einen dicht bewaldeten Fluss und ihnen ist klar: Sie haben die Arche erreicht. Borin navigiert das Schiff an einen kleinen Steg an dem bereits die Besatzung des Arche Schiffes auf sie wartet. Hisk “entbindet” Pitomin von seinen Aufgaben und übergibt ihm seinen Assassinen Kollegen rund um Herbann. Mit einem deutlich sichtbaren Augenzwinkern befehligt er seine Kameraden, den Halbling für seine guten Dienste, von der Arche zu geleiteten.

Die Gruppe macht sich ins Innere der Arche auf um den Ratsmitgliedern über ihr Aufeinandertreffen mit Tarnarok zu berichten und die leblosen Überreste Medves seiner zeremoniellen Beisetzung zuzuführen. Beim Rat ankommen, bekommen sie aus der Ferne einen Streit zwischen der Vorsitzenden Lirelle und der Anführerin der Assasinengilde Silvira mit. Die Waldläuferin wirkt außer sich und scheint Tarnarok im Gegensatz zu den übrigen Ratsvertretern nicht über den Weg zu trauen. Doch Lirelle scheint nicht auf ihre Argumente einzugehen und so stürmt Silvira wutentbrannt an der Gruppe vorbei. Lirelle erblickt Hisk, der die Leiche seines Vaters in den Armen trägt. Sie ist bestürzt über den Tod einer ihrer besten Druiden und verspricht seine Beerdigung im Rahmen des abendlichen Gebets zu veranlassen. Hisk erzählt ihr außerdem von dem Kristall, der sich im inneren des Körpers befindet, woraufhin sie eine Untersuchung durch den Meister der Elemente Calithor Nuanvidil anordnet. Das Gespräch zwischen Tarnarok und dem Rat scheint bereits stattgefunden zu haben. Lirelle erzählt davon, dass Silvira deshalb so außer sich sei, weil er das Angebot unterbreitet habe, dass sich die Arche den Zin Thu Har anschließen solle um an der Seite von Terryn Blagok Artania zurückzuerobern. Derzeit tendiere der Rat zu einer Annahme des Angebots aus teils sehr unterschiedlichen Gründen. Laut Lirelle habe sie keine bösen Absichten in Tarnaroks Angebot erkennen können. Angeblich hätte er glaubhaft Reue für seine Taten der Vergangenheit gezeigt und grundsätzlich habe er sich nie gegen die Arche gewandt. Doch das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen zu sein. Tarnarok habe dem Rat bei seiner Entscheidung einige Tage Bedenkzeit eingeräumt und er selbst sei erstmal zum Tempel der Ahnen aufgebrochen um seinem verstorbenen Vater Elgoron zu gedenken.

Die vier haben genug gehört und beschließen Hisks Gemächer auf einem der Gildenbäume aufzusuchen. Dort treffen sie auf die quirlige Assassinennovizin Aerindyl, die sie zum Abendessen einlädt. Die aufgeweckte Elfin scheint bestens über den Klatsch der Arche informiert zu sein und erzählt ihnen, dass die Bevölkerung tief gespalten über die Rückkehr Tarnaroks sei. Während einige vom Aufstieg zur herrschenden Rasse träumen, sehen andere in Tarnrok das Aufleben eines der dunkelsten Kapitel der elfischen Geschichte. Als sie gerade vom Teufel sprechen, erhaschen sie am Fuße des Baumes einen Blick auf den Magier und seinen knöchernen Drachen. Tarnarok beginnt seine Hände in rhythmischen Bewegungen durch die Luft zu führen und langsam erheben sich um ihn herum Steine aus dem Boden. Behutsam führt er die Brocken in Richtung von Arnumil und Stück für Stück rekonstruiert er mithilfe des Gesteins den Schädel, den Belegar zerstört hatte. Die vier entziehen sich wieder seiner Sichtweite und beschließen sich einen Moment der Ruhe in den heißen Quelle zu gönnen. Aerindyl übernimmt in der Zwischenzeit die Aufsicht über Petro und die vier ziehen von dannen. In der Therme geraten sie mit zwei Elfen aneinander, die sich durch die Anwesenheit von fremdrassigen Personen beim Baden gestört fühlen. Die Diskussion entwickelt sich schnell zu einem handfesten Streit und einer der Elfen verwandelt sich in einen Bären, als er von Hisk angegriffen wird. Doch die Keilerei endet schneller als begonnen hat und der Bär erstarrt zu einem haarigen Klumpen, als ihm durch Alas Fangzähne ein Paralysegift injiziert wird. Als die vier nackt in der Quelle stehen und der Bär neben ihnen im Wasser treibt, erklingen Arnumils Schwingen und der Boden erbebt, als Tarnarok zur Landung ansetzt.

Der Waldschatten


Er scheint von der Szene belustigt zu sein und bedankt sich zunächst für seine Befreiung, bei der er eine Beteiligung der Gruppe vermutet. Während alle hastig ihre Kleidung zusammensuchen unterbreitet er ihnen das gleiche Angebot wie zuvor dem Rat. Darüber hinaus, hat er aber auch noch einen besonderen Auftrag an die Gruppe, denn er vermutet auf der Arche ein kostbares magisches Artefakt: Den Waldschatten. Angeblich soll es sich um ein Relikt handeln, dass mit seinem Vater irgendwo auf der Arche begraben wurde. Es wäre für ihn ein großer Vertrauensbeweis, falls sie ihm Informationen über die Begräbnisstätte liefern können. Doch für den Moment verabschiedet er sich um im Tempel der Ahnen nach Hinweisen zu suchen.

Angestachelt durch ihr Misstrauen beschließt die Gruppe Silvira hinsichtlich des Waldschattens zu befragen. Doch als sie beim Baum der Assassinengilde ankommen, erfahren sie, dass sie sich gerade auf dem Weg zum Waissager des Rats befindet. Thalor hat sich am Fuße eines Gildenbaums ein provisorisches Heim aus kleinen Zelten und Pavillons eingerichtet. Als sie sich nähern, können sie aus einem der Unterstände bereits die Stimme Silviras vernehmen und langsam schleichen sich die vier heran um unauffällig ein paar Wortfetzen aufzuschnappen. Doch nicht alle sind an Informationen interessiert und so fallen Ala und Langdo direkt über die ausgestellten Wahrsagungsutensilien her. Hisk hört währenddessen, wie Thalor der Anführerin seiner Gilde eine Vision der Zukunft darlegt in der sich die Arche mit Tarnarok zusammengeschlossen hat. In dieser Vision findet die elfische Rasse wieder zu alter Stärke und das einst verdrängte Volk, kann sich auf der Arche frei entfalten. Doch ehe Thalor seine Weissagung zu Ende bringen kann, ertönt ein lautes Scheppern. Langdo hat eine der Kristallkugeln runtergeschmissen und die beiden Ratsmitglieder stürmen sofort aus dem Zelt. Es entbrennt ein Konflikt über die Echtheit der Glaskugel, da es laut Langdo kein Zeichen von magischer Potenz sei, wenn ein derartiger Orb so leicht zerbricht. Völlig entnervt wirft Thalor die Gruppe daraufhin von seinem Anwesen und sie kommen mit Silvira ins Gespräch. Trotz ihrer Vorhersage ist sie immer noch zu tiefst skeptisch was Tarnaroks Absichten betrifft und eben jener Skepsis tut es auch keinen Abbruch, als die vier ihr von seiner Suche nach dem Waldschatten berichten. Da sie selbst über keinerlei Wissen zum geheimnisvollen Relikt verfügt, verweist sie die vier an den Obersten Druiden Eldrim Tar Arcanum, der Tarnaroks Vater scheinbar kannte.

Eldrim bewohnt eine kleine abgeschiedene Insel inmitten des Sees, auf der er sich mit zahlreichen Tierwesen umgibt. Sein zotteliges Aussehen erweckt anfangs eher den Anschein er sei ein exzentrischer Kauz, doch auf der Arche gilt er als einer der bedeutendsten Druiden. Er kannte Tarnaroks Vater. Elgoron stand zu Beginn des Krieges dicht an der Seite seines Sohnes. Doch sein Vorgehen wurde über die Jahre immer radikaler und zunehmens musste Elgoron feststellen, dass Tarnarok dem Wahn verfiel. Er sah keine Möglichkeit mehr seinen Sohn zu besänftigen und kehrte ihm den Rücken um wieder auf die Arche zurückzukehren. Wie Eldrim, war auch Elgoron ein Meister der Druidik. Wie kein Zweiter, konnte er die Gefühle und Bedürfnisse der Tiere wahrnehmen und sich vollends in sie hineinfühlen. Bereits auf Artania spürte er wie Tarnaroks Krieg weite Teile der Natur zerstörte. Wälder wurden niedergebrannt, angestammte Brutgebiete dem Erdboden gleichgemacht und tausende Geschöpfe kämpften in Sklaverei an der Seite von Tarnaroks Schergen. Er nahm all das Leid der Tiere in sich auf und über die Jahre wurde sein Herz immer schwerer, bis es schließlich verdarb. Eben jenes Herz sei heute als Waldschatten bekannt. Doch wo genau sich Elgorons Leichnam befindet, sei unbekannt. Angeblich ging er alleine in den Wald um dort seinen letzten Atemzug zu tun. Zwar gäbe es am Rand der Insel den “Tempel der Ahnen” an dem viele ihre letzte Ruhe finden, doch die Gedenkstätte sei vor kurzem überspült worden. Bevor sie sich verabschieden möchte Hisk von Eldrim wissen, wie er seine Stimme im Rat einsetzen werde. Er stockt kurz und man merkt, dass er mit sich hadert – doch er wird für Tarnarok stimmen. Jedoch nicht aus blinder Kriegslust, sondern weil ihm die Entwicklungen der Arche große Sorge bereiten. Eldrim fühlt ein großes Ungleichgewicht in ihrem Ökosystem. Die Populationen sind rückläufig und die jüngsten Überschwemmungen seien nur Vorboten für den baldigen Niedergang der elfischen Heimat.

Hisks Vision


Die Abendstunden setzen langsam ein und kurz vor dem abendlichen Gebet, in dessen Rahmen Medves Beisetzung stattfinden soll, beschließen die Vier dem Meist der Elemente einen Besuch abzustatten. Sie betreten ein chaotisches Labor und sehen wie Calithor gerade über dem Kristall gebeugt seiner Arbeit nachgeht. Langdo hat großen Respekt vor der Magie, die der Stein aussendet und umhüllt ihn ungefragt mit einem Stofffetzen. Der Elf ist wenig erfreut über die Übergriffigkeit des Gnoms und abermals kommt es zu einem kurzen Scharmützel, als er Langdo darüber belehren will, wie er mit Hilfe von Bannmagie die Gefährdung auf ein Minimum reduziert habe. Da es nun vermeintlich völlig ungefährlich sei, wagt es Hisk einen Blick in die spiegelnde Oberfläche zu werfen. Er findet sich in der gleichen Vision wieder, die zuvor bereits Belegar durchleben musste. Unter stechenden Schmerzen, wird er durch ein Tunnelsystem geworfen, dass ganz Artania zu umspannen scheint. Immer wieder scheint es für einen kurzen Moment, als würde er seinen Verstand verlieren, doch er schafft es sich zu fokussieren. Der Traum lässt ihn an den Städten der Menschen vorbeirauschen und endet in einer kleinen Ansiedlung im Nordosten der Hauptstadt. Dutzende blau schimmernde Gestalten haben sich um ein Lagerfeuer eingefunden. Hisks Geist taucht immer tiefer in die Szenerie ein und er spürt wie sich alle Blicke auf ihn richten. Ein von Muskeln überzogenes, doch humanoid wirkendes Monstrum wendet sich schließlich mit den Worten: “Schließ dich uns an, du bist würdig!” direkt an ihn. Ein letztes Stechen schießt ihm durch den Kopf und die Vision findet ihr Ende. Hisk nimmt die Sphäre wieder an sich und sichtlich verwirrt begeben sich alle zu Medves Beerdigung.

Mordanschlag auf Lirelle


Die Beisetzung findet in einem stillen, ehrfürchtigen Rahmen statt. Lirelle und Hisk ehren in ihren Reden Medves unermüdlichen Einsatz für die elfische Rasse. Und die Anwesenden verharren in Stille um dem Verlust dieses bedeutenden Bruder zu gedenken. Als die Andacht endet, nimmt Hisk die Vorsitzende der Arche zur Seite. Er hält ein flammendes Plädoyer, in tiefer Überzeugung, dass Medve niemals einen Pakt mit Tarnarok eingegangen wäre, doch seine leidenschaftlichen Worte, scheinen nicht zu Lirelle durchzudringen. Festgefahren in ihrer Meinung und ohne jegliche Bereitschaft, ihre Entscheidung zu überdenken greift Hisk zu drastischen Mitteln. Er überreicht Lirelle den Stein, in der Hoffnung sie würde durch die Vision den gleichen Wahnsinn wie Belegar erfahren. In Notwehr hätte er ein einen triftigen Grund Lirelle zu töten, doch sein Plan gerät katastrophal außer Kontrolle. Als Lirelle in die Sphäre blickt wird sie von blinder Wut gepackt und Hisk überwirft seinen Plan in letzter Sekunde: Er beschließt, die Zähne Arnumils zu benutzen, um Tarnarok den Mord anzulasten. In ihrer Raserei attackiert Hisk Lirelle und tötet sie mit zahlreichen Stichen, während er einige der Drachenzähne als vermeintlich unumstößlichen Beweis für Tarnaroks Schuld am Tatort platziert. Doch noch während er um Hilfe ruft, wird ihm bewusst, dass Tarnaroks Drache seit ihrem Treffen in Kesselberg keinerlei Zähne mehr besitzt. Die gesamte Grundlage seiner Tat zerfällt in dem Moment, als ihm die grausame Realität dieser Erkenntnis klar wird. Nahezu zeitgleich treffen der Rest der Gruppe und ein junges Pärchen, das die Hilfeschreie gehört hat, am Schauplatz des Verbrechens ein. Der vermeintlich tief traumatisierte Hisk schickt das Paar um die Wächter zu alarmieren und kurz darauf trifft Silvira mit zwei ihrer Wachen ein. Hisk versucht sie davon zu überzeugen, dass er in Notwehr gehandelt hätte und Lirelle von der Macht des Steins in den Wahnsinn getrieben worden wäre. Einer seiner Assasinnenkollegen greift nach dem am Boden liegenden Stein und als auch er in Raserei verfällt, glauben ihm die Anwesenden seine Lüge. Einzig und allein Silvira durchschauts seinen Betrug, doch trotz ihrer Wut, lässt sie sich auf sein Spiel ein, da sie an die guten Absichten ihres Schützlings glaubt. Sie hat eine Idee, wie sie den Stein zu ihrem Zweck nutzen können: Thalor soll durch die Vision des Kristalls, von der Gefährlichkeit Tarnaroks überzeugt werden. Angespannt begeben sie sich zu Thalors Zelt.

Thalor ist nicht gerade erfreut als sie ihm erneut unter die Augen treten, doch Silvira schildert ihm die bedauerlichen Umstände die zu Hisks Handlung geführt haben. Der Wahrsager wagt selbst einen Blick in die schillernde Sphäre und verfällt beinahe in den gleichen Rausch wie zuvor Lirelle, jedoch gelingt es Langdo, ihn aus der Halluzination zu befreien. Er erkennt die drohenden Gefahren, die sich vor seinem inneren Augen entfaltet haben und bringt Verständnis für Hisks Tat auf. Dennoch ist die Gruppe verwirrt. Wie konnte es sein, dass Thalor zuvor Silviria eine positive Zukunftsvision gezeigt hatte? Der Weissager liefert eine Erklärung: Er habe nur den Ausgang gesehen, nicht aber den Weg, der zu dieser fernen Zukunft führen würde. Das Schicksal der Arche scheint weiterhin ungewiss. Zwei der Ratsmitglieder sind bereits überzeugt, doch wie wird Eldrim auf den Kurswechsel reagieren? Tarnarok befindet sich immer noch auf der Suche nach dem Waldschatten und eine unkluge Entscheidung könnte nicht nur die Bevölkerung in Aufruhr versetzen, sondern auch zu einem Kampf gegen den mächtigen Magier führen… 

Getroffene Personen