Session 16: Sturmsees Befreiung

Die Gruppe nutzt die Überfahrt um sich von ihren schweren Wunden zu erholen. Alle sind vollkommen erschöpft, doch den armen Belegar hat es am schlimmsten getroffen. Wieder Herr seiner Sinne, hadert er mit dem Tod der Frauen und mit dem schrecklichen Folgen seines Blutrauschs. Er will Vergebung für seine Taten einfordern und hat ein unverhandelbares Ziel: Die Frauen sollen zu ihren Männern zurückgebracht werden. In den frühen Morgenstunden erreicht die Gruppe das Ufer von Sturmsee, doch es wird ihnen kaum Beachtung geschenkt. Die Menschen der Stadt befinden sich gerade im Wiederaufbau und lediglich Born, der Fischer, befindet sich am Steg, als die Gruppe anlegt. Als er Gundraks Sohn erblickt er hoffnungslos in die Augen der Abenteurer – es sei nicht gut um den Ortsvorsteher bestellt, doch zwei Heiler haben sich bereits seiner angenommen. Sie beschließen Gundraks Sohn zu seinem Vater zu bringen und Born nimmt sich den anderen Knaben an und begleitet sie zu ihrem zuhause, einem kleinen Gehöft außerhalb des Dorfes.

Drohende Gefahren


Als die Gruppe das Langhaus betritt liegt Gundrak aufgebahrt auf einem Tisch in der Mitte. Um ihn stehen Dora, eine Zwergin und Varrik, ein verlottert wirkender Elf. Beide tragen von Pflanzen umrankte Kleidung und erwecken den Eindruck mit der druidischen Heilkunst vertraut zu sein. Gundraks Verletzungen scheinen schlimmer als zunächst angenommen. Als die Heilerin seine Hüfte freilegt, klafft eine riesige eiternde Wunde an seinem Oberschenkel. Es scheint schlimm bestellt um den Ortsvorsteher. Zwar ist er noch ansprechbar, doch die Gruppe merkt schnell, dass es um ihn schlecht bestellt ist. Er ist dankbar für die Befreiung seines Sohnes, aber in großer Sorge um die Zukunft von Sturmsee. Mjöln ist irgendwo da draußen und es wird ihn nach Rache dürsten. Doch Gundrak hat keine Kraft, um sein Dorf selbst zu verteidigen. Inzwischen erfüllt der Duft eines Kräutersuds den ganzen Raum und die Gruppe kommt mit den Druiden ins Gespräch. Dora und Varrik ziehen als Heiler durch die Lande und handeln im Namen der Göttin Dura, derer sie sich in ihrer Heimatstadt Themar verschrieben haben. Langdo erinnert sich, dass Dura in der nördlichen Zunge als Göttin der Natur bekannt ist. Sie gilt als ebenso unbarmherzig wie gleichgültig und ihre Anhänger glauben, dass sich ihre Kraft in den Naturgewalten wiederspiegelt. „Alles muss sterben, damit etwas neues erblühen kann“ – lautet einer ihrer Grundsätze. Opfergaben von Zuchttieren gehören ebenso zu ihrer Verehrung wie Erntedankfeste, doch in besonders extremen Kreisen, haben sich auch Menschenopfer etabliert. Die Region von Themar, in der es ohnehin etwas ruppig zugeht, gilt als Hochburg von Duras Verehrung und in den Bergen von Faringard befindet sich eine große Statue zu ihren Ehren. Die Zwergin merkt sofort, dass es sich bei Langdo um einen Bannmagier handelt und richtet die sehr spezifische Frage an ihn, ob seine Kräfte stark genug seien um dämonische Magie zu bannen. Der Gnom wittert sofort einen erbaulichen Auftrag um seine Fähigkeiten auszubauen und ist an den Hintergründen interessiert – Dora berichtet davon, dass die Verbindung zu ihrer Göttin zu schwinden scheint. Knapp zwei Stunden außerhalb von Sturmsee soll es eine heilige Stätte Duras geben, die von einer unbekannten Macht gestört wird. Doch solange die Interferenz fortbesteht, kann sie nicht ihre vollen göttlichen Kräfte für Gundraks Heilung kanalisieren. Langdo willigt ein und überzeugt den Rest der Gruppe ihn dorthin zu begleiten. Bevor die Gruppe weiterzieht, möchte Belegar von Dora wissen, ob sie ihm über die Gottheit Zaratan – dem Erschaffer seiner Axt „Blutsturm“ – etwas erzählen könne. Doch sie ist bisher nie über die nördliche Zunge hinausgekommen und verweist ihn an den Caelan Sunlef, einen Buchhändler und Experten für religiöses Wissen in Themar.

Hisk kann mit derlei hochkomplexen magischen Fragen nichts anfangen und hat unterdessen in der Stadt nach Beute geschnüffelt. Dabei trifft er auf Görli – Besitzerin eines kleinen Gemischtwarenladens, die gerade die Scherben ihrer Existenz aus dem Schaufenster fegt. Ihr Inventar wurde komplett zerstört und sie steht vor finanziellen Ruin. Doch Hisk wäre nicht Hisk, wenn er nicht prompt einen lukrativen Vorschlag parat hätte. Er will in Themar Görlis Vorräte wieder aufstocken und ihr finanziell unter die Arme greifen. Doch wie bereits beim hiesigen Freudenhaus will er dafür eine Beteiligung. Die beiden einigen sich auf 10% und vereinbaren einen Treffpunkt – in zwei Tagen zur Mittagszeit am Themarer Trüffelmarkt.

Die Gruppe kommt am Schiff wieder zusammen, wo sie Silvira und Peteron bereits erwarten. Die beiden halten einen Brief von Thalia in den Händen. Die verbliebenen Assassinen haben sich in Warnsdorf, einer kleinen Stadt nahe Kheron niedergelassen. Der Brief löst tiefe Sehnsucht in beiden aus und so beschließen Silvira und Peteron sich wieder ihren elfischen Brüdern und Schwestern anzuschließen. Doch es soll kein Abschied auf Dauer sein – Hisk bekommt einen kleinen Taubenhelm überreicht – Wann immer er Kontakt zu seinem Volk herstellen will, soll er eine Taube entsenden, die Assassinen werden antworten. Der drohende Vergeltungsschlag zwingt die Gruppe zum Handeln. Sturmsee wäre völlig schutzlos, falls es zu einem erneuten Angriff der Freibeuter kommt, weshalb sie mit dem Kapitän vereinbaren, dass er das Schiff in Sicherheit bringen muss. Sie vereinbaren einen Notfalltreffpunkt östlich der Stadt an dem Born für fünf Tage in Sicherheit verweilen soll, ehe er in die Stadt zurückkehrt. Herban, der jüngst durch sein vorbildliches Verhalten aufgefallen ist, wird als Sturmsees Wächter zur Sicherung der Stadt zurückgelassen. Ala, Belegar, Langdo und Hisk machen sich währenddessen auf um Duras Heiligtum aufzusuchen um Gundrak wieder zu Kräften zu führen.

Chaos über Sturmsee


Es dauert nicht mal eine Viertelstunde, als plötzlich Chaos über Sturmsee hereinbricht. Kanonenschüsse und Schreie schallen durch die angrenzenden Wälder, als die Freibeuter erneut über die schutzlosen Bürger herfallen. Zwei Häuser sind bereits komplett zerstört, als die Gruppe sich nähert und aus der Ferne können die vier sehen, dass die Tür des Langhauses aufgebrochen ist. Die Situation ist unübersichtlich – Ala wendet ihre Unsichtbarkeit an um sich gemeinsam mit Hisk vom Hafen aus einen besseren Überblick zu verschaffen. Langdo und Belegar wollen währenddessen das Langhaus genauer untersuchen. Doch gerade als Belegar losstürmen will, wird er von einem völlig aufgelösten Herban zurückgehalten. Der Elf ist wieder seinen alten Mustern verfallen und stammelt vor sich hin, dass Gundrak ein Bein abgehakt worden wäre und alles hoffnungslos erscheint. Doch das schreckt Belegar nicht ab. Langdo nutzt seinen Vergrößerungszauber und Belegar stürmt wie ein wildgewordener Stier auf den Stadtplatz. Parallel erspähen Hisk und Ala, dass Mjöln und seine Piraten von einem Schiff aus mit Kanonen auf den Stadtplatz feuern

. Belegar verfällt in Rage und prügelt im Blutrausch auf die Piraten am Stadtplatz ein. Ohne Rücksicht auf Verluste feuern die beiden Kanoniere auf Belegar, doch der zeigt sich vom Kanonenhagel wenig beeindruckt. Mjölns volle Aufmerksamkeit konzentriert sich auf den wildgewordenen Zwerg und er beschwört drei Spektralwölfe herauf, die ihn im Kampf unterstützen. Hisk wittert eine Chance – leichtfüßig schleicht er sich zu einer der Kanonen und  massakriert den Schützen mit zwei gezielten Stichen. Der Mord bleibt zunächst unentdeckt, denn Belegar schlägt weiter wild um sich bis nichts mir von seinen Feinden übrig bleibt. Langdo nutzt die Unübersichtlichkeit des Kampfes und verbannt Belegar aus sicherer Entfernung auf eine andere Existenzebene, bevor er sich in seiner Rage auf seine Freunde stürzen kann.  Ala greift unterdessen nach der zweiten Kanonenschützin, doch da Belegar urplötzlich verschwunden ist, richtet sich Mjölns volle Aufmerksamkeit auf die Eindringlinge an Bord. Er eilt seiner Kameradin zu Hilfe und beschwört ein Flammenschwert in seinen Händen. Ala wird schwer getroffen und mit einer Donnerwoge von Bord gestoßen. Belegar kehrt aus seiner Verbannung zurück und eilt seinen Freunden zu Hilfe, doch er kommt zu spät. Mjöln verliert zwar seinen Kopf und er wird ebenfalls ins Wasser gestoßen, doch für Ala komm jede Hilfe zu spät. Hisk kann sie nur noch leblos aus dem Wasser bergen…

Die Gruppe ist tief betroffen, doch nocht bleibt keine Zeit ihren Verlust zu bedauern. Sie befreien Varrik, Dora und Gundrak aus den Fängen der Freibeuter und bringen sie züruck zum Langhaus. Herban hatte recht… Mjöln hat mit seinem Flammenschwertschwert Gundraks Bein abgehakt. Die Schnittwunde wurde zwar durch das Feuer verschlossen, doch Gundrak schwebt weiterhin in Lebensgefahr und ist nicht ansprechbar. Der Gestank von verbranntem Fleisch steigt allen in die Nase, als Langdo, Varrik und Dora die Wunde genauer untersuchen. Belegar nimmt sich unterdessen Ala an und zieht sich in einen Nebenraum zurück, während Hisk nach draußen verschwindet um sich auf einem Baum zurückzuziehen und inne zu halten…

Abschied von Ala


Langdo und Dora versorgen mit dem Kräutersud der Druidin die Wunden an Gundraks Körper. Es geling ihnen die Blutungen zu stoppen, doch Langdo erspürt eine weitaus tiefergehende Verletzung, die nur durch mächtige Magie entstanden sein kann. Gundraks Seele ist verdorben. Der Gnom nimmt all seine Kraft zusammen um die mächtigen nekromantischen Energien zu bannen und mit größter Anstrengung gelingt es ihm. Gundrak öffnet seine Augen und scheint vom Fluch befreit. Doch Langdo spürt wie die Präsenz auch in Dora schlummert. Abermals spricht er seinen mächtigen Bannzauber, doch diesmal schlägt er fehl.

Hisk starrt wie angewurzelt in die Ferne und verdaut Alas Verlust, als sich plötzlich die Silhouette einer Naga dem Langhaus nähert. Solena, Alas Schutzpatronin und Lebensretterin ist gekommen um Abschied zu nehmen. Sie findet ihre Tochter in den Armen Belegars, der sie liebevoll umsorgt. Solena zeigt sich anerkennend für die Geborgenheit und Unterstützung, die Ala durch die Gruppe erfahren durfte, doch es sei an der Zeit, sie zu sich zurückzunehmen. Die Naga reißt ihren Kiefer weit auf und unter ekelhaften und auf zivilisierte Völker verstörend wirkenden Würgen schlingt sie Ala hinunter. Belegar weiß von Ala, dass auch Solena aus der Wüste stammt und vor ihrer Verabschiedung bittet er sie um Informationen zu Zaratan. Solena erzählt ihm, dass sie Ala mit der Mission entsandte, eine Naga der alten Weltordnung aufzuspüren, die seit Jahrhunderten als verschollen gilt. Zaratan ist ebenso wie diese Naga ein mächtiges Tierwesen, das über die Entwicklung der Jahrhunderte und das Aufstreben der Zivilisation aus der Welt vertrieben wurde. Was auch immer das Schicksal für Belegar vorsieht, es muss tief mit Alas Bestimmung verwurzelt sein. Solena zieht sich in den Schatten der Nacht zurück, doch ehe die Gruppe rastet, gibt es noch eine offene Rechnung mit Dora.

Langdo wittert mittlerweile, dass das Heiligtum nicht aus heiterem Himmel von Dämonen überrannt wird, sondern die Zwergin etwas damit zu tun hat und es bedarf wenig Einschüchterung bis sie gesteht. Dora erzählt davon, dass sie außer sich vor Wut gewesen war. Ihre Göttin Dura habe ihr die Macht einer Priesterin verwehrt und in ihrem Hass habe bei ihrem Heiligtum die Zauber einer Schriftrolle gesprochen, die sie von einem Mann in Themar bekommen hatte. Den ersten Spruch konnte sie zu Ende sprechen, doch noch während sie den zweiten Zauberspruch aufsagte, merkte sie den fatalen Fehler den sie begangen hatte. Sie überreicht Langdo den Rest der Schritfrolle und er erkennt schnell, mächtige nekromantische Energie war über das Heiligtum gebracht worden…