Session 18: Auf den Spuren Altharions

Hisk durchsucht die Überreste der Leichenteile, die die Kobolde zurückgelassen haben, und findet den zerfetzten Körper einer edlen Dame, die ein blau schimmerndes Medaillon um den Hals trägt. Hisk nutzt seine Verbindung zum Arnitium, um zu erkennen, ob die bläuliche Färbung etwas mit dem geheimnisvollen Edelmetall zu tun hat, doch er kann keine Verbindung erspüren. Stattdessen untersucht Langdo das Amulett genauer und erkennt, dass der Stein den Zauber Schutz vor Gut und Böse aussendet, der jedoch nur bei Unholden und Untoten Schutz zu gewähren scheint. Die übrigen Spuren lassen vermuten, dass die abgetrennten Körperteile durch Folter oder Ähnliches entstanden sein müssen. Doch eines bleibt rätselhaft: Warum wurde das mächtige Amulett zurückgelassen?

Der Überfall


Die Gruppe macht sich auf ins Elendsviertel außerhalb der Stadtmauern. Es ist Nacht, als sie am Tor ankommen. Hisk verkleidet sich als Bettler und kann völlig ohne Probleme nach draußen Richtung Elendsviertel marschieren, während der Rest der Gruppe auf die Stadtwache zugeht, um sich Passierscheine zu besorgen, damit sie später wieder in die Stadt zurückkehren können. Perric, die Wache am Tor, warnt die Gruppe vor der großen Gefahr, die im Elendsviertel durch die Anhänger der Freibeuter droht, insbesondere zu so später Stunde, da es regelmäßig zu Überfällen kommt. Doch er hat eine Idee: Vor einer halben Stunde kam Findrich, der Sohn zweier Bauern, vorbei und berichtete von einem Angriff auf den Hof seiner Eltern. Perric will die Gruppe begleiten, wenn sie ihm dabei hilft, den Hof zu untersuchen, und verspricht ihnen dafür sicheres Geleit im Schutz der Stadtwache. Am Bauernhof finden sich zahlreiche Spuren eines Überfalls. Die Fenster sind eingeschlagen, und eine der Hauswände ist komplett aufgerissen. Die fünf nähern sich langsam dem Gebäude, als sie plötzlich von einem bedrohlichen Schnaufen aufgeschreckt werden. Langdo vergrößert Farhiya und sie tritt die Tür auf. Im Inneren der Hütte liegen die toten Bauern, ihre Körper von Schnitten übersät. Doch es bleibt keine Zeit, die Wunden genauer zu untersuchen, denn Farhiya blickt direkt in die Augen eines gehörnten Wesens, das völlig in Rage ist.

Perric

Die tapfere Stadtwache

Seine pure Muskelkraft ist bereits furchteinflößend, doch als es seine spitzen Hörner senkt, springen Blitze zwischen ihnen hin und her, bis sie sich mit einem donnernden Knall entladen. Perric stirbt sofort, ohne auch nur die Chance eines Angriff zu haben. Belegar, angestachelt durch seine Berserkeraxt, verfällt in blinde Rage. Er muss mehrere schwere Treffer einstecken und als ein Ende des Kampfes absehbar scheint, setzt ihn Hisk mit einem gezielten Schuss außer Gefecht, ehe der das Monster niederstreckt. Mit einem lauten Knall explodiert der Kopf des Monstrums, und überall verteilt sich eine seltsame bläuliche Masse. Hisk wird sofort klar – das Wesen wurde von Arnitium kontrolliert.  Bevor die Gruppe aufbricht, untersucht sie die Leichen im Inneren des Hauses. Dabei entdecken sie, dass neben dem gehörnten Monster wohl noch ein zweites, weitaus größeres Ungetüm am Werk gewesen sein muss – vermutlich die Ursache für die massive Zerstörung an der Außenfassade. Langdo verlädt die drei Leichen auf seine magische Plattform. Mit mehr Fragen als Antworten kehren sie in die Stadt zurück. Was war der zweite Angreifer? Und wie ist das Arnitium ans Festland gelangt?

Am Tor hat inzwischen eine andere Wache die Schicht übernommen. Als sie Perrics Leiche erblickt, bringt sie die Gruppe sofort in die Garnison. Die vier fragen die Wache nach Findrichs Verbleib. Doch er kennt seinen genauen Aufenthaltsort nicht und verweist sie an das Waisenhaus der Kirche von Gorstuk. In der Garnison sprechen sie mit Hauptmann Torin, der ihren Schilderungen sofort Glauben schenkt. Gemeinsam treffen sie eine Vereinbarung: Nur die vertrauenswürdigsten Wachen werden an den Toren zum Armenviertel postiert und sollen nach Altharion Ausschau halten. Außerdem wird ein Informant der Stadtwache im Elendsviertel nach dem Nekromanten suchen. Hisk nutzt die Gunst um Petros Stiefvater, ebenfalls Mitglied der Stadtwache, Korruption anzuhängen, indem er Torin mit suggestiven Fragen zu dessen Vertrauenswürdigkeit konfrontiert. Doch da Torin mit Alexander im Krieg gedient hat, stößt Hisk nur auf taube Ohren.

Langdos Rätsel


Die Gruppe kehr ins Schlemmer Stüberl zurück, um eine lange Rast einzulegen und ihre Wunden zu versorgen. Die Nacht verläuft weitestgehend ruhig – bis Langdo von einem Albtraum heimgesucht wird. Darin erscheint ihm sein Lehrmeister Leonardo Bann, der sich darüber empört, dass Langdo sein Buch nur leihweise in Caelans Laden gelesen, aber keines gekauft hat. Langdo erwacht – und sieht, dass das Buch nun auf unerklärliche Weise auf seinem Nachtkästchen liegt. Unbeeindruckt von der mysteriösen Erscheinung schläft er jedoch weiter. Am nächsten Morgen werden sie von einem lauten Klopfen geweckt. Agatha, die Wirtin, steht mit einem wütenden Caelan Sunlef vor der Tür. Der Händler wirft Langdo vor, das Buch gestohlen zu haben. Doch Langdo überzeugt ihn davon, dass das Buch immer wieder seinen Weg zu ihm finden wird. Schließlich einigen sie sich auf einen Vorzugspreis von 45 Goldstücken für einen regulären Kauf. Beim Frühstück schmökert Langdo gedankenverloren in seinem Buch, während der Rest der Gruppe Belegar lauscht, der über seine Erkenntnisse zur verfluchten Berserkeraxt des Zaratans berichtet. Doch plötzlich mischt sich Leonardo Bann in das Gespräch ein – durch seine Profession der Bannmagie hat er natürlich größtes Interesse an verfluchten Äxten.

Leonardo zeigt sich fasziniert von Belegars Geschichte und macht der Gruppe zwei Vorschläge: Belegar könnte mit Hilfe des Zaubers „Fluch brechen“ von der Axt getrennt werden, oder aber Langdo könnte neuen Hinweisen auf den Zauber „Wunsch“ folgen. Belegar ist viel zu sehr von der Axt vereinnahmt, als dass er überhaupt in Betracht ziehen würde, den Fluch zu brechen, doch Langdo zeigt sich für beide Vorschläge wesentlich offener. Leonardo lässt ihn den Zauber „Fluch brechen“ erlernen, doch im Gegenzug lässt er die Seiten von Fortgeschrittene Bannmagie, Band 5 auf unbestimmte Zeit verblassen. Eifrig überträgt der Gnom die neue Formel in sein Zauberbuch und während er beschäftigt ist verrät ihm Leonardo das Rätsel, das angeblich zu „Wunsch“ führt…

Suchst du das Wort, das die Wirklichkeit biegt,
Nehme den Pfad, den keiner mehr sieht.
Am Beginn steht die Stimme, die kaum einer hört,
Elfisch im Klang und doch ganz verkehrt.
„Raldanes“, rief ich ins Nichts.
Am Ende soll warten, was du so sehr vermisst.
Dreiviertel des Kreises weisen den Weg,
Lauf tief in die Wildnis und kehr nie mehr zurück.
Leonardo Bann / aus unbekannter Quelle

Belgars Befreiung


Im Anschluss besucht die Gruppe den Markt, bevor sie versucht, den Jungen Findrich ausfindig zu machen. Langdo wittert eine Chance „Fluch brechen“ direkt anzuwenden und als Belegar in einem unaufmerksamen Moment vor ihm läuft schlägt Langdo zu. Belegar kann sich fortan von der Axt trennen und aus freien Stücken von ihr ablassen, doch solange er sie führt ist die Rages des Berserkers nicht gebannt. Hisk und Belegar finden einen Händler für überaus feine, teils hochmagische Rüstungen und kaufen beide bei ihm ein. Der Rüstungshändler scheint ein aufrichtiger Mann zu sein, der zwar hohe Preise für seine Waren verlangt, dafür aber auch höchste Qualität bietet. Wie die beiden im Gespräch herausfinden, gilt das jedoch nicht für die diversen Waffenhändler die sich in Themar niedergelassen haben. Viele sollen mit Diebesgut und minderwertiger Ware handeln. Belegar wittert eine Spur zu Brundar Steinbrecher und der Händler weiß sofort, um wen es geht, doch er selbst habe nie Geschäfte mit ihm gemacht. Man munkle jedoch, dass er sich derzeit in Faringard befinden solle. Zwei Premium-Rüstungen reicher begibt sich die Gruppe zum Waisenhaus der Kirche von Gorstuk.

Das Waisenhaus


Das Gebäude ist heruntergekommen und vollkommen überlaufen. Kaum setzen die vier einen Fuß auf das Gelände, werden ihnen bereits Kinder zur Adoption angeboten. Die Gruppe stellt jedoch klar, dass sie nur wegen Findrich hier sind. Hisk hingegen schmiedet eigene Pläne – er vermutet, dass sich unter der Vielzahl an Kindern auch einige mit elfischem Blut befinden müssen. Die Gruppe wird an Schwesteroberin Zaria verwiesen – und tatsächlich haben sie Glück: Findrich ist hier, doch er ist schwer traumatisiert. Zaria begleitet sie zum Krankenflügel und klagt ihnen ihr Leid der letzten Jahre. Das Haus ist nicht erst seit Kurzem überfüllt. Das Armenviertel vor den Stadtmauern wächst täglich, da immer mehr Menschen nach Themar kommen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch die Stadt hat längst ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Die Lage ist so dramatisch, dass verzweifelte Eltern ihre Kinder über die Stadtmauer werfen, in der Hoffnung, dass sie wenigstens in Themar ausreichend versorgt werden. Doch weder die Regierung noch die hohen Kirchenvertreter scheint sich für das Problem zu interessieren. Lieber baut man riesige Tempel, um gottgefällig zu beten, statt die Werte Gorstuks zu leben. Hisk hat sich unterdessen abgekapselt und durchforstet das Büro der Oberschwester nach Hinweisen auf elfische Waisenkinder. Er findet zahlreiche Briefe in denen Zaria verzweifelt um finanzielle und materielle Unterstützung bittet, doch all ihr Bitten und Betteln blieb bisher unbeantwortet.

Findrich

Sohn der Bauern

In der Kartei wird er schließlich fündig: Drei Namen deuten auf elfische Abstammung hin – zwei dieser Kinder sollen sich noch immer hier befinden. Der Rest der Gruppe ist auf der Krankenstation angekommen, wo sich ihnen ein erschreckender Anblick bietet. Findrich musste aufgrund seines Traumas in Isolation gesteckt werden, und alle bisherigen Versuche ihn zu beruhigen, sind gescheitert. Immer wieder spricht er vom Gehörnten und vom vierbeinigen Monster. Farhiya nähert sich langsam dem verstörten Kind. Sie erzählt ihm, dass sie das Monster getötet haben, das seine Eltern angriff, und verspricht ihm, dass sie auch die zweite Gestalt finden und zur Rechenschaft ziehen werden – doch dafür brauchen sie Findrichs Hilfe. Es gelingt ihr: Der Junge lässt sich beruhigen und die Schwestern entlassen ihn in die Obhut der Gruppe. Bevor sie zum Ort des Verbrechens zurückkehren, wendet sich Hisk an Zaria und befragt sie zu den elfischen Kindern. Sie streitet sofort ab, dass es hier elfisches Blut gebe. Doch als Hisk seine Kapuze auf die Seite zieht und seine Ohren zum Vorschein kommen, versteht sie genau, auf wessen Seite er steht. Zaria erzählt ihm, dass es im Elendsviertel einige Elfen gibt, von denen die Kinder stammen, aber das man in Themar kein elfisches Blut dulde. Hisk verspricht seine Rückkehr und er werde die beiden Kinder unter seine Fittiche nehmen um sie zu ihresgleichen zu führen.

Zusammen mit Findrich begibt sich die Gruppe vor die Stadttore. An der Mauer wurde inzwischen Petros Stiefvater Alexander Flöß stationiert, der die Gruppe misstrauisch beäugt. Doch davon lassen sie sich nicht beirren. Zielstrebig begeben sie sich zum Bauernhof – mit der Ungewissheit im Genick, was jenes Wesen wohl sein mag, das selbst einen blitzschleudernden, gehörnten Wahnsinnigen in den Schatten stellt …