
Tena Denar: Befreite Harpyie aus Olessis Kerker
Wurde im Kerker unter Olessis Reederei gefangen gehalten und von den Abenteurern befreit
Schaffte es im Gegensatz zu ihren gefangen Freundinnen den Verstand zu bewahren
Bekam von Eromon ihre Flügel abgeschnitten als sie in Artania Merek Degrey zu Hilfe holen wollte
Kümmert sich seitdem um die Frauen an Bord und unterstützt sie durch ihr sanftes und einfühlsames Wesen
Geschichte die Tena zu einer Harypie wurde…
Einst war ich unsterblich in einen elfischen Mann verliebt. Sein Name war Frandomir und wir kannten uns seit unserer Kindheit. Wir tollten heimlich durch die Felder, versteckten uns in den Wäldern oder öffneten nachts das Gatter am Hofe meines Vaters nur um ihn dabei zu beobachten, wie er fluchend im Nachthemd die Schweine zusammentrieb. Schon als Knabe war er bildhübsch und ich wusste dass ich ihn irgendwann heiraten wollen würde. Doch von jeher war mir bewusst, dass es sein Vater nicht erlauben würde, da ich in seinen Augen von niederer menschlicher Abstammung war. Viel zu unwert für einen vollblütigen Elfen wie seinen Sohn. Er wetterte immerzu gegen unsere Familie. Von meinem Vater sprach er nur als halbblütigem Samenspender, da er es gewagt hatte als Elf, acht Kinder mit einer menschlichen Frau in die Welt zu setzen. Das einzige was unser beider Familien verband war die Kirche. Wir waren dort nie angesehen, doch der gütige Priester Aias Kelxalim ließ uns trotzdem an den Zeremonien zur Huldigung der Götting Aelynthi, der Herren von Frucht und Saat, teilhaben. Die Jahre vergingen und Frandomir und ich wurden älter. Er wuchs immer mehr in die Geschäfte seiner Kaufmannsfamilie hinein und ich half am Hof meines Vaters. Ich sah ihn immer wieder, wie er entlang unseres Hofes tief in den Wald schlich, so wie wir es einst zusammen taten.
Eines abends verfolgte ich ihn und sah wie er die Vögel fütterte und mit geschlossenem Augen und zufriedenem Blick seinen Kopf im Gesang dieser wundervollen Geschöpfe wog. Als ich wieder zurückkehrte ging ich mit Aelynthi ins Gebet. Ich wandte mich mit der Bitte an sie, mir den Gesang eines Vogels zu schenken um mich in Frandomirs Herz zu singen. Ich erwachte des nächsten Tages und bei den Göttern ich bekam die Gabe geschenkt die ich mir so sehr wünschte. An einem Silvanustag versteckte ich mich auf der Waldlichtung wo Frandomir immer den Klängen lauschte. Ich umgarnte ihn mit meinem Gesang und beobachtete ihn aus sicherer Entfernung. Als er seine Augen schloss, begann ich mein Versteck zu verlassen und mich ihm zu hören. Ich sang unaufhörlich weiter, bis meine Hände fast sein Gesicht spüren konnten, doch als ich den Arm nach ihm streckte veränderte ich mich. Mein Blick wurde geschärft, aus meinen Nägeln erwuchsen Krallen und unter Schmerzen streckten sich Flügel aus meinem Rücken empor.
Frandomir sprang aus Furcht vor meinen Schreien auf und blickte meinen entstellten Körper an.
Ich erzählte ihm alles und gütig wie Frandomir war schwor er mir zu helfen. Wir zogen tiefer in den Wald und trafen Estar Urinorin, eine dunkle Magierin, die man aufgrund ihrer Fähigkeiten aus Themar verbannt hatte. Frandomir bot ihr Gold an um den Zauber wieder rückgängig zu machen, doch bis heute erinnere ich mich noch genau an ihre Worte:
“Junges Ding, du wünschtest dir wie ein Vogel zu singen, du wolltest, dass er deine Stimme erhört. Haben dir nicht die Götter alles geschenkt was du wolltest?”
Estar Urinorin
Frandomir betrachtete mich als eine zu große Bürde und sagte mir, dass er mich auf diese Weise niemals lieben könne. Bitterlich weinend und zornig vor Wut ließ er mich bei der Hexe zurück. Ich geriete in einen Blutrausch und schlachtete Estar ab als wäre sie Vieh.Je mehr die Jahre vergingen um so mehr verblass Frandomirs Gesicht und damit auch der Zorn. Meine Federkleid bildete sich zurück und ich war wieder die Frau, die Themar einst verlassen hatte. Ich kehrte in die Stadt zurück, doch nichts mehr war wie ich es kannte. Der Hof meines Vaters war verlassen und von meiner Familie fehlte jede Spur. Doch als ich Aelynthis Götterheim aufsuchte begann meine Verwandlung von Neuem. Frandomir lag dort aufgebahrt und im Moment als ich sein Gesicht erblickte kehrten all jene Erinnerungen zurück die wir miteinander teilten und mit ihm die schrecklichen Auswüchse meines Wunsches.